MASCHGARAR=Ableitung von Maske

Das Wort „Maschgarar“ ergab sich im frühen 20. Jahrhundert, weil damals schon nur ausdrücklich Männern, die unter Maske waren, als Maschgarar bezeichnet wurden.

Dieses Wort wurde später in den Vereinsnamen übernommen.Die ersten Maschgarar als solche waren eigentlich die Dorfbewohner von Sautens selbst. Da von der hohen Geistlichkeit der Brauch des „Maschgarn“ nicht erwünscht war (aus religiösen Gründen – Fastenzeit), war das Maschgarn nicht gerne gesehen.

Trotzdem wurde eine Woche vor Aschermittwoch gemaschgart. Dies war der eigentliche Höhepunkt vor der Fastenzeit.

Da in Sautens über den ganzen Winter Schnaps gebrannt wurde, wurden bei dieser Tätigkeit nachbarschaftliche Beziehungen gefestigt, aber auch zu Tode „g’soffn“. Unter anderem wurden Peinlichkeiten – Ausrutscher – Gasthaus-weisheiten und Hoppala’s von Hof zu Hof bzw.von Schnapsbrennerei zu Schnapsbrennerei getragen.
Da es weder Fernsehen noch Radio gab, wurde so manches Schnapsbrennen – in Eigenregie – musikalisch umrahmt. Hauptsächlich waren diese Musikanten mit Gitarre, Ziehharmonika und verschiedensten Blasinstrumenten die eigentlichen Maschgarar. Sie waren es, die in gekonnter Weise musikalisch das Dorfgeschehen in Reimform den Gastgebern darboten.

Daraus entwickelte sich der heutige sogenannte „Bearnreim“, der bei der Maschgarade erstanden werden kann. Da die damalige  Qualität des Schnapses lange nicht der heutigen entsprach, kann man sich vorstellen, womit man früher Schnaps gebrannt hat. Nicht nur reines Obst (Äpfel, Birnen, Zwetschgen), sondern auch Rohnen (Zuckerrüben). Von da her stammt der Begriff „Rohnelar“. Also kann man sich nun auch vorstellen, dass damals bei solchen Tätigkeiten lange in die Nacht hinein gebrannt -g’maschgart wurde. Erstmals wurde in Sautens 1823 – wahrscheinlich aber noch früher, öffentlich g’maschgart. Dies ist auch im Sautner Maschgararbuch dokumentiert.

So wurde 1925 erstmals unter Masken g’maschgart. Folgende Masken kamen damals beim ersten Umzug vor: Flitschelar, Fetzelar, Scheller und Roller (heute Schallelar und Singeslar), Zigeuner und Lanigar – Korner, Bear und Bearntreiber, Brautpaar, Bauersleit, Bajazzl, Hexen, Esel mit Eseltreiber, Zylinderträger, „a schiansPaarle“, Tod und Engel. Unter anderem wurde dieses Geschehen von den ortsansäßigen Schandi (Gendarmen) beaufsichtigt.
Nicht zu vergessen waren die „Spielleit“, die den Umzug musikalisch begleiteten. Diese Masken sind auch zum Teil 1939 vertreten. Auch dies ist im Sautner Maschgararbuch  dokumentiert.Weitere Umzüge fanden im kleinstem Rahmen laut mündlicher Überlieferung erst nach den Kriegsjahren statt.
So wurde in den 70er Jahren bis 1984 verschiedentlich eine „wilde Fasnacht“ abgehalten.

1984 erklärte sich die Musikkapelle und die Freiwillige Feuerwehr bereit, einen Maschgararumzug abzuhalten. Bei diesem Umzug kamen alte Berufsgruppen zur Aufführung. Damals hat sich bestätigt,dass alte und neue Masken sowie der sogenannte Wagenbau und Aufführungswägen beim Publikum reges Interesse weckte. So wurde mit einer Ausnahme (Tod vom Obmann Hackl Josef) alle drei Jahre ein Maschgararumzug ab-gehalten. In der Zwischenzeit konnte ein eigener Raum für die Maschgararutensilien im Feuerwehrhaus eingerichtet werden. Derzeitiger Stand (ideeller Wert) ca. 200.000 Euro. Beim letzten Maschgararumzug (Flitschelarlauf) konnten 186 aktive Masken das Publikum begeistern. Da auch Maschgarar einem Verein angehören sollten, wurde 2004 ein“Sautner Maschgararverein“ gegründet. Ansonsten läuft der „Sautnar Flitschelarlauf“ wie folgt ab: Eine Woche vor Umzugsbeginn ist das „Bear infongen“:
Dessen Hauptgeschehen ist bei der alten Senn.Hauptmaske: Bearntoler, Bearntoler Waibele.

Weitere Masken sind die Bearn und die Bearntreiber, Lanigar und Korner, sowiedie wilde Musig.

Umzugsbeginn (Flitschelarlauf) ist um 10 Uhr morgens. Da startet das Auffahren der Wägen bis zum Sportplatz. Um ca 10.3o Uhrsetzen sich die Wägen Zum Ortsteil Pirchhof in Bewegung. Dort werden die Wägen der Aufstellung folgend aufgestellt. Der Beginn des eigentlichen Umzuges ist um 12 Uhr (Zwölfe-leit’n) vom Pirchhof Richtung erster Halt: Postplatz – Unterdorf. Um ca. 14 Uhr geht der Umzug „wild“ weiter Richtung zweiter Halt: MPreis – Gemeindehaus; so wie es in Sautens seit jeher war. Folgende Masken laufen wie folgt auf:1. Maske: Bearntoler und Bearntoler Waibele mit den Bauersleit, gefolgt vom Bearnreimwagele und den Zylinderträgern2. Gruppe: Schallelar und Singeslar 3. Gruppe: Hexen 4. Gruppe: Bearn 5. Gruppe: Flitschelar, danach Einzelmasken (Bajazzl, Schandi, Lanigar, Ackerschuichen)

Für einen geregelten Ablauf zuständig sind die Freiwillige Feuerwehr Sautens, die Bergrettung und die Berwacht Sautens.Auch war es früher der Brauch, in Jahren, indem keine Hochzeit stattfand und kein Kind das Licht der Welt erblickte, die sogenannte „Buabenhochzeit“ abzuhalten. Diese begann mit mit dem Larchziachn. Dabei mussten die Junggesellen von Sautens einen Larch schlägern und ohne Hilfsmittel ins Dorf ziehen. Dort angekommen bewachten sie den Larch Tag und Nacht, damit er nicht gestohlen wurde. Am nächsten Tag fand dann die Buabenhochzeit statt. Diese wurde von einem Pfarrer durchgeführt, der zwei Männer symbolisch miteinander vermählte. Einer der beiden trug ein Brautgewand.Anschliessend lud man zum Festmahl im Hotel“3Mohren“ in Oetz zum Festmahl.Es gab Frankfurter und Bier.

Nach den Gruppen folgen Bar oder Aufführungswagen.

Musikalisch umrahmt wird der Umzug von der Sautnar Blechmusig (Sautner Musikkapelle)

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